40 Jahre Unteroffizier-Vereinigung Hambühren e.V.



Unteroffizier-Vereinigung Hambühren   -   40. Geburtstag

Rund 200 Gäste konnte der Vorsitzende der Unteroffizier-Vereinigung Hambühren, Stabsfeldwebel a.D. Helmut Brümmer, zur Feier des 40jährigen Bestehens der Vereinigung im Landgasthaus Schützenhof Speiel in Wietze begrüßen.

Brümmer, der seit 20 Jahren der Vereinigung vorsteht, freute sich ganz besonders, unter den Gästen das aus Bayern angereiste Ehrenmitglied Klaus Vespermann und dessen Gattin Margret sowie das außerordentliche Ehrenmitglied Helmut Rosenberg mit Gattin Mia begrüßen zu dürfen.

Nicht nur Helmut Brümmer freute sich über den guten Besuch. Grund zur Freude hatten auch viele der Teilnehmer, weil sie alte Freunde und ehemalige Kameraden wiedersahen. Im Zeitraffer ließ Brümmer dann die 40 Jahre Vereinigungsgeschichte Revue passieren: Im November 1957 kam die Bundeswehr nach Hambühren und übernahm die Kaserne von den Engländern. Er flocht auch gleich ein, daß sich im März 1994 dieses Spiel wiederholte. Die Bundeswehr verließ Hambühren und löste die Engländer in Berlin-Gatow ab. 1957 aber wurde von den Unteroffizieren "der ersten Stunde" das Unteroffizier-Korps - die heutige Unteroffizier-Vereinigung Hambühren e.V. - gegründet. Die Vereinigung blieb auch nach der Auflösung des BW-Standortes im Jahre 1994 in Hambühren und kann nunmehr auf ihr 40jähriges Bestehen zurückblicken.

Nach dem gemeinsamen Essen übernahm es der 2. Vorsitzende der Unteroffizier-Vereinigung Udo Mette, die Laudatio zum 40jährigen Geburtstag zu halten. Er rief die 25-Jahr-Feier im September 1982 in Erinnerung, die bei Kaiserwetter gefeiert wurde. Udo Mette erinnerte an die alljährlich wiederkehrenden und zur Tradition gewordenen Veranstaltungen, wie Neujahrsempfang, Schlachtefest ("organisiert" vom unvergessenen Ernst Thießen), Spargelessen, Klönschnack am Tag vor Buß- und Bettag und, und, und...
Wie Udo Mette fortfuhr, ließe sich diese Aufzählung beliebig verlängern, "denn die Unteroffizier-Vereinigung ließ keine Gelegenheit aus, um mit Gästen, Ehefrauen (Verlobten, Freundinnen) und selbstverständlich ihren Mitgliedern zu feiern". "Die Unteroffizier-Vereinigung war nicht nur 1985 aktiv an der 750-Jahr-Feier der Gemeinde Hambühren beteiligt, sondern auch an den Schützenfesten und mit großem Erfolg an den jährlich stattfindenden Kleinfeld-Fußballturnieren der damaligen Polizeistation (heute Polizeikommissariat) Wietze, um nur einige Aktivitäten außerhalb der Kaserne zu nennen."

Udo Mette erinnerte sich weiter: "1986 begann für die Unteroffizier-Vereinigung das wohl dunkelste Kapitel unseres nunmehr 40jährigen Bestehens: Nach der Versetzung des Kasernenkommandanten, Herrn Major Hartmann, der uns in allen Belangen unterstützt hatte, sahen wir uns einem Major Werner ausgesetzt, der nur aufgrund unserer guten Connections zur öffentlichkeit nicht so konnte, wie er wollte; denn dann wären wir schon spätestens 1987 aus der Kaserne "geflogen". Aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen, mussten uns nur umgewöhnen: Aus Selbstverständlichkeiten wurden Bittbriefe."

Auch ein Novum rief Udo Mette den Anwesenden ins Gedächtnis. "Am 4. September 1993 wurde, nach einer Satzungsänderung, die erste und bisher noch einzige Frau in die Vereinigung aufgenommen.

Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, daß der Standort Hambühren aufgelöst und die Soldaten größtenteils nach Berlin versetzt würden. Hier bewies sich aber schon der Weitblick der Gründungsmitglieder dieser Vereinigung: Während andere Unteroffizier-Vereinigungen sich aufgrund der Standortaufgaben umbenennen oder gar auflösen mussten, konnten wir unseren Namen beibehalten und fanden nach Schließung der Hambührener Kaserne unter großer Beteiligung der Bevölkerung ein neues "Zuhause" bei der Freiwilligen Feuerwehr Hambühren."

"1994 ein weiterer gravierender Abschnitt in der 40jährigen Geschichte unserer Vereinigung: Wir haben uns, nachdem uns bewußt wurde, dass wir langsam aussterben würden, der Allgemeinheit geöffnet." Udo Mette beendete seine Laudatio mit den Worten: "Die Aktivitäten der Unteroffizier-Vereinigung Hambühren haben logischerweise nachgelassen, jedoch der Geist, der in ihr steckt, ist nach wie vor ungebrochen!" Dann hob er sein Glas und ließ die Unteroffizier-Vereinigung Hambühren hochleben.

Der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Hambühren Thomas Adasch überbrachte die Glückwünsche des Rates und der Verwaltung. In grundsätzlichen Anmerkungen zur Bundeswehr führte der Gemeinde- und Kreispolitiker aus: "Einer der größten deutschen Nachkriegspolitiker, der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin Ernst Reuter, hat einmal gesagt, Friede könne nur in Freiheit bestehen. Daß wir in der alten Bundesrepublik seit über 50 Jahren diesen Frieden in Freiheit haben, verdanken wir vor allem den Soldaten unserer Bundeswehr, die in Hambühren und anderswo ihre Pflicht getan haben oder noch tun. Friede, meine Damen und Herren, ist kein einklagbares Rechtsgut. Friede muß jeden Tag neu gelebt und erhalten werden. Auch wenn der Ost-West-Konflikt der Vergangenheit angehört, ist der Friede nicht auf Dauer garantiert."
Adasch erinnerte anerkennend an den Einsatz der Soldaten bei der Flutkatastrophe im Oderbruch, der ihnen viel Sympathie einbrachte und im ehemaligen Jugoslawien. Anschließend fand der. Bürgermeister Worte des Dankes: "...an die Unteroffizier-Vereinigung Hambühren und hier besonders an ihren Vorsitzenden Helmut Brümmer. Es war 1985 die Unteroffizier-Vereinigung Hambühren unter Helmut Brümmer, die die Patenschaft zwischen dem damaligen Fernmeldesektor Q und der Gemeinde Hambühren initiiert hat. Es war die Unteroffizier-Vereinigung unter Helmut Brümmer, die diese Patenschaft über Jahre mit Leben erfüllt hat. Und es ist heute die Unteroffizier-Vereinigung unter Helmut Brümmer, die sich auch nach Aufgabe der militärischen Nutzung des Standortes Hambühren im Jahre 1994 aktiv in das Gemeindeleben einbringt. Mit einem Wort: Die Gemeinde Hambühren ist Dir, lieber Helmut, und Deinen Kameraden von der Unteroffizier-Vereinigung zu großem Dank verpflichtet."

Nachdem Thomas Adasch Helmut Brümmer den Ehrenteller der Gemeinde Hambühren und seiner Gattin Erika einen Blumenstrauß überreicht hatte, verlas er ein Schreiben des Bundesministers der Verteidigung Volker Ruhe an Stabsfeldwebel a.D. Helmut Brümmer, das wir nicht vorenthalten möchten: "Sehr geehrter Herr Brümmer, zu dem 40jährigen Bestehen Ihrer Unteroffizier-Vereinigung gratuliere ich herzlich. Besonders gefreut habe ich mich, dass Sie sich auch nach Aufgabe der militärischen Nutzung des Standortes tatkräftig in das Gemeindeleben Hambührens einbringen. Ich wünsche der Unteroffizier-Vereinigung für die Zukunft alles gute, Glück und Erfolg. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Volker Rühe."

Diese Belobigung des Bundesverteidigungsministers nahmen die Festteilnehmer mit viel Applaus zur Kenntnis, und Helmut Brümmer ergriff nach den Grußworten des Schützenvereins Hambühren, der der Unteroffizier-Vereinigung zum Jubiläum ein in Holz geschnitztes Wappen überreichte, nach Grußworten des Vorsitzenden des Spielmannszuges Hambühren und überreichung einer Ehrenurkunde sowie des "Hausherrn" der Freiwilligen Feuerwehr Hambühren (übergabe eines Umschlages mit Inhalt) wieder das Wort. Verschmitzt lächelnd meinte er, große Auszeichnungen und Ehrungen seien nicht vorgesehen, aber leer solle zum 40jährigen aber auch keiner ausgehen. "Er war immer bereit, Arbeit und vor allem Verantwortung zu übernehmen. Sei es beim Fußball, in der so geliebten OHIO- Bar, bei Veranstaltungen oder im Vorstand. Vor allem in der Zeit, als in der Kaserne vieles erschwert wurde, stand er seinen Mann. 1969 wurde er Mitglied, also vor 28 Jahren. Von diesen 28 Jahren hat er 20 Jahre Vorstandsarbeit gemacht, drei Jahre Schriftführer und 17 Jahre 2. Vorsitzender: Udo Mette. Ich glaube, jeder Verein ist über solche aktiven Mitglieder froh und stolz." Im Namen der Unteroffizier-Vereinigung überreichte Helmut Brümmer seinem Vertreter ein in Holz geschnitztes Wappen der Unteroffizier-Vereinigung.

Doch dann rief der Vorsitzende der Uffz-Vereinigung Horst Döring (Faßberg) aufs Podium und sagte:
"Versetzungen beim Bund sind immer unangenehm. Jeder will an seinem Standort bleiben. Aber am 2.9.1984 war's dann doch geschehen, der Horst Döring musste nach Hambühren geh'n. Nach guter Einführung, immer stets hilfsbereit und vor keiner Arbeit Angst, drehte er doch an der Schraube Faßberg. So gelang es ihm, sich vor Berlin zu drücken und in Faßberg wieder einzurücken. Du warst Mitglied vom 1.9.1984 bis 31.12.1996. Ich hoffe, es waren 12 schöne Jahre in Deiner Bundeswehrzeit. Als Dank möchten wir Dir unser Wappen überreichen."

Nach den obligatorischen Ehrentänzen durften sich alle Festteilnehmer im Tanze üben und sich danach über die Vorführung "Glocken von Rom" amüsieren. Und es blieb eine ganze lange Nacht, um Wiedersehen zu feiern und von damals zu erzählen:

"Weißt Du noch...?"